Sonntag, 7. Juli 2013

Fahrradfahren die II. in Santa Monica & Venice

05.07.2013

Morgens wollen wir uns ein Hotel in Ventura bei Priceline ersteigern. Aber das klappt leider nicht zu unseren Preisvorstellungen. Da hätte ich mir ja echt mehr erhofft, vor allem weil ich dachte, dass es günstiger wäre. Na ja, wahrscheinlich wird es erst ab 4 Sternen günstiger und wir haben ja nicht so eine große Preisspanne. Ein Stern Motels  - wenn es Luxus gibt, dann man 2 Sterne - das ist eher so unser Revier;) Was soll's, dann wird es halt nochmal ein Motel 6. Das ist das günstigste, was sich finden lässt und wir fühlen uns schon sehr vertraut mit der Einrichtung. Also quasi wie Zuhause:-D Das Motel liegt in Thousand Oaks, nordwestlich von Malibu.

Heute wollen wir nach Santa Monica und Venice Beach. Wir parken in der Nähe vom Santa Monica Pier, wo es einen Vergnügungspark gibt. Allerdings ist es wirklich nur für Kiddies gedacht. Die Achterbahnen sind nicht gerade furchteinflössend. Selbst die Kinder scheinen sich zu langweilen :-D 
Wir verweilen noch einige Zeit am Pier und genießen das Treiben. Der Strand ist übrigens überfüllt mit Menschen. Teilweise liegen sie dort wie die Ölsardinen nebeneinander. Wirklich nicht schön! 




Für den Nachmittag trennen wir uns. Anne bleibt in Santa Monica und verbringt ein paar Stunden am Strand, während mir mehr nach Fahrradfahren an der Promenade ist. Ich leihe mir ein Fahrrad am Pier aus und mache eine 3-stündige Fahrradtour. Leider schaffe ich es nicht bis zum Hermosa Beach, was ich eigentlich wollte, aber ich bin nun mal auch kein Rennradfahrer und will die schöne Gegend genießen.
Mein letztes Fahrraderlebnis ist inzwischen schon fast 3 Wochen her und ich fühle mich bereit wieder einen Drahtesel zu besteigen, aber ich weiß ja auch, dass es heute nicht soooo anstrengend wird und ich mein eigener Chef bin;) 

Venice Beach ist noch voller als Santa Monica. Hinzukommt, dass die ganze Promenade voll von Möchte-Gern-Künstlern, übrig gebliebenen Hippies, Pennern und Drogenabhängigen ist. Ach ja und der Rest besteht aus Touristen, die sich diesen menschlichen Zoo anschauen. Verrückt, was hier für Gestalten rumlaufen. Ich glaube so viele fertige Menschen habe ich selten auf einem Blick gesehen.





Das Symbol ist dasgleiche wie von der App Snapshot ( für diejenigen, die es nicht kennen: man kann sich Fotos und Videos gegenseitig schicken, allerdings sieht der andere die Botschaft nur für einige Sekunden, dann verschwindet sie und man kann es nie wieder sehen). Ich weiß nicht genau was das zu bedeuten hat, da auch nichts dran steht, aber vielleicht ist es die passende Bar dazu unter dem Moto witzige " Snapshots" zu schießen und zu versenden.

Auch hier an der Promenade stehen tolle Häuser. Wahnsinn, welches Ausblick man von hier hat. 


Der Fahrradweg führt weiter zum Hafen und zum sogenannten Fisherman's Village. Es besteht aus verschieden farbigen kleinen Häusern, die verschiedene Geschäfte beherbergen. Sieht ganz niedlich aus.







Dann geht's einmal um den gesamten Hafen rum bis man irgendwann wieder zum Strand gelangt. Dieser Strandabschnitt ist allerdings überhaupt nicht zu vergleichen mit den vorherigen. Es ist viel weniger los und der Sandabschnitt verläuft viel breiter. Hier ist es viel schöner zu radeln, da nicht ständig andere Radfahrer entgegen kommen oder Fußgänger ausscheren. Hier scheinen auch ganz andere Menschen den Tag zu genießen. Es sind viele große Gruppen, oft ganze Familien, die hier mit allen möglichen Utensilien wie Zelten, Kühlboxen, Grills und Spielen den Tag verbringen. Das "Sehen & Gesehen werden" spielt hier weniger eine Rolle.



 
Auf dem Rückweg halte ich nochmal am Muscle Beach um mir das Spektakel mal anzuschauen. Ich traue meinen Augen nicht recht, als sich gerade ein Pärchen das Ja-Wort gibt. Na wunderschöne Kulisse haben die sich da ausgesucht...ich würde nie im Leben auf eine solche Idee kommen. Die Braut flennt die ganze Zeit, na ja würde ich hier heiraten, würde ich mir auch überlegen zu heulen, aber eher vor Trauer... :D das Rondell ist gefüllt mit wildfremden Touris, die bei der Trauung zu gucken. Oh man, crazy crazy! Da wird Anne sich ärgern, dass sie bei einem solchen " atemberaubenden" Erlebnis nicht dabei sein konnte :-D
Ich frage ein paar Leute, ob das hier irgendwer Bekanntes ist, da mich die Kameraleute verwirren. Vielleicht bin ich ja mitten dabei, wenn sich VIP Muscleman XY und Barbie AB das Jawort geben, aber es scheint eher nicht so zu sein...




Hier gibt es ein gesamtes "Recreation Center" mit Basketball-, Tennis und Squashplätzen und nicht zu vergessen Turngeräten. Es ist schon cool, sich hier am Strand sportlich betätigen zu können, allerdings ist es ein reines "Sehen und Gesehenwerden". Hier balancieren Menschen auch auf Seilen und machen Kunststücke. Ich habe diesen "Sport" vorher noch nicht gesehen, aber Anne kennt das wohl. Es sieht auf jeden Fall sehr schwierig aus und ich wäre sicherlich nicht in der Lage einen Handstand darauf zu machen.




Dieser Typ hier rechts unten im Bild scheint ein wenig vom anderen Ufer zu sein und die Basketballspieler auszuspähen:-D. Hauptsache pinke Cap, rotes Handtuch und Arschgeweih. Na ja, wer es mag;)

Ich beschließe, dass Anne auf jeden Fall auch nochmal zum Venice Beach und sich ein Bild von dieser Freakshow machen muss. Und sie ist froh, dass wir hier einige Zeit nochmal rumlaufen und das Spektakel beobachten.
Hier kann man für 40$ auch "Medizinisches Marihuana" bekommen. Ist klar, dass das natürlich nur gut für die Gesundheit ist. Dementsprechend liegt übrigens auch an der ganzen Promenade ein leichter Grasgeruch in der Luft. Anscheinend müssen die Leute sich ihr Leben erträglicher machen... Anne kann sich nicht zurückhalten und fragt provozierend nach gegen welche Krankheiten, diese "medizinische" Behandlung genau helfen soll. Die "Arzthelferin" muss auch ein bisschen Schmunzeln, aber sagt doch tatsächlich, dass es gegen jegliche Krankheit u.a. Krebs hilft. Was ein Schwachsinn...es hilft vielleicht dagegen die Krankheit kurzzeitig zu vergessen bzw. zu verdrängen, aber das war's dann aber auch. 

 
Wir kommen auch noch an den Venice Canals vorbei, an denen ein Fußgängerweg entlang führt. Direkt am Wasser liegen Häuser, die ihre eigenen Kanus vor der Tür stehen haben. Auch nicht schlecht als Fortbewegungsmittel. 




Auf der Strecke nach Thousand Oaks sehen wir auch wieder einen tollen Sonnenuntergang. Schwierig auf Fotos festzuhalten, aber ich hoffe man bekommt einen Eindruck wie schön es hier ist.

Am Abend gibt es den alltäglichen Check: verbrannt oder nicht, ist hier die Frage! Es ist schon erstaunlich, dass Anne es doch nach 2 Monaten USA und eigentlich durchgehend warmen Temperaturen und Sonne schafft sich immer noch zu verbrennen...:-D zwar nicht mehr im schlimmsten Stadium, aber die Haut bedankt sich. Und dass, obwohl wir umgeschwenkt sind  auf das ultimative Sonnenspray! Super angenehm. Es klebt nicht, man hat nicht überall Creme an den Händen, es lässt sich leicht auftragen. Optimal also!!! 

Heute im Bett lassen wir noch mal die Reise mit den Jungs Revue passieren und teilweise können wir uns echt nicht mehr halten vor Lachen, wenn wir daran denken, was alles so passiert ist. Im Death Valley waren Lennart und Leif so davon besessen, so viel wie möglich zu trinken, dass es quasi schon zum Wettlauf wurde. Ich wurde übrigens auch laufend angewiesen meine Flaschen auszutrinken;) Anne hat sich mal ganz gegen den Strom gestellt und es für ziemlich schwachsinnig erachtet, so viel zu trinken, wenn wir sowieso fast 80% der Zeit im klimatisierten Auto sitzen. Im Nachhinein merken wir jetzt auch, dass es nicht sehr klug war unseren gesamten Wasservorrat auszutrinken, denn eigentlich sollte man ja noch Wasser für den Notfall aufbewahren.
Auf dem Weg ins Death Valley haben wir Warnschilder gesehen, auf denen stand, dass man die Klimaanlage abschalten soll, wenn der Wagen zu heiß wird. Anne nimmt das ziemlich ernst und so besteht sie darauf die Klimaanlage auszuschalten. Leif hingegen erkennt nach kurzer Zeit, dass es sich noch nicht um eine brenzliche Lage handelt und fühlt sich hinten im Wagen leicht erdrückt von der Wärme, sodass die Klimaanlage wieder angeschaltet wird;) inzwischen lacht Anne selbst über ihre kleine Panikzustände.
Kennt ihr eigentlich die Verhaltensregel, wenn man von einer Schlange in der Wildnis gefressen wird? Also dank Lennart wissen wir es nun: einfach Tod stellen und dann im richtigen Moment von innen zustechen und sie töten. Mhmmm, nette Theorie, aber ich glaube das würde ich in der Praxis nicht hinkriegen... :-d Schlangengegengift fehlte uns leider auch, aber na ja ist ja alles gut gegangen;) 

Es ist echt cool über die ganzen Erlebnisse noch einmal zusprechen. Viele kleine schöne, witzige und spontane Situationen vergisst man leider viel zu schnell. Aber ich hoffe, dass ich mich mithilfe der Blogeinträge auch noch in ein paar Jahren an die meisten Erlebnisse erinnern kann, denn das macht man nun doch nicht alle Tage.

Take care;)



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